Meine Therapeutin nennt es Wegrennen, ich nenne es Auszeit
In letzter Zeit gehts mir vermehrt schlecht. Es gibt so viele unerledigte Aufgaben, die mich stressen, Auseinandersetzungen, die mich fertig machen und allmählich steigt mir einfach alles zu Kopf und wird mir zu viel. So schlimm, dass ich einfach ans Meer möchte. An einem Strand, wo wirklich nur ich bin, niemand weit und breit. Eine Hütte total im Nichts. Kein Handy, kein Fernsehen. Vielleicht ein paar Bücher, aber hautsächlich das Rauschen des Meeres und ich. Und ganz wichtig: Kopf aus, irgendwie.
Meine Therapeutin nennt es Wegrennen, ich nenne es Auszeit. Ich hoffe eigentlich, dass es besser wird, sobald ich eine Aufgabe erledigt habe, dass es besser wird, wenn es Frühling wird, dass es besser wird, wenn ich persönliche Grenzen setze und mich persönlichen Auseinandersetzungen stelle. Diese Hoffnung aber, ist so klein, wie der Docht einer Kerze? Was weiß ich, klein halt.
Ich hab die Welt noch nie als so laut empfunden, wie heute. Die Autos, die Menschen, einfach alles. Das hatte ich, glaube ich, noch nie. Sonst waren es tatsächlich meine Gedanken, die zu laut waren. Dieser "Lärm" hat mir meine Kraft geraubt. Was ich aber wiederum interessant finde, dass ich mental gar keine Kraft habe, aber körperlich, beim Training, unendlich viel Kraft habe.
Es wird mir momentan alles zu viel und ich weiß nicht, was ich machen soll/kann, damit es besser oder einfacher wird. Ich hatte in letzter Zeit auch nicht wirklich die Kraft, etwas zu schreiben, egal ob hier oder sonst wo. Ich wünsche mir nur, dass es demnächst besser wird.